Schamanismus und Christentum ~ ein Widerspruch?

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Schamanismus und Christentum ~ ein Widerspruch?

Heilpraxis Nirdosha
Veröffentlicht von Nirdosha S. Giese in Spiritualität · 9 Februar 2018
Schamanismus und Christentum ~ ein Widerspruch?
Dieser Beitrag beinhaltet eine allgemeine Beschreibung des Schamanismus als auch des Essenz-Schamanismus mit teilweisen Textauszügen von der Website. Darüber hinaus erläutert er, warum der Schamanismus keinen Widerspruch zum Christentum darstellt.

Was ist Schamanismus?
Im Schamanismus kommen wir in Kontakt mit dem ältesten Heilungswissen und dem ältesten spirituellen Weg der Welt. Es gibt ihn nachweislich seit mehr als 30.000 Jahren, aber vermutlich schon seit mehr als 300.000 Jahren.

Der Begriff Schamane bezeichnet eine Person, die willentlich ihren Bewusstseinszustand verändern und von der sog. „alltäglichen Wirklichkeit" (AW) in die „nicht-alltägliche Wirklichkeit" (NAW) reisen kann, um Hilfe, Kraft und Wissen bzw. Botschaften für sich und andere zu erbitten.
Sinn und Ziel des Schamanismus ist es, die Balance, die Harmonie des Menschen in sich selbst und zur ihn umgebenden Ganzheit zu bewahren oder (wieder) her zu stellen, sich als Teil eines Ganzen zu erfahren, in dem alles miteinander verbunden ist.


Schamanismus ist von der Weltgesundheitsorganisation annerkannt
1980 wurde der Schamanismus von der Weltgesundheitsorganisation anerkannt. Sie bestätigte, dass schamanischen Heilmethoden die gleiche Qualität bei der Behandlung v.a. psychosomatischer Krankheiten zu zumessen sei wie der europäischen Medizin.

In der NAW kommuniziert die Schamanin/der Schamane mit dem spirit, dem spirituellen Geist: dies ist die Quelle bzw. der Keim einer jeden Wesenheit, individualisierte Lebenskraft, die sich in den verschiedensten Formen ausdrückt.

Dieser Kontakt mit den Wesen der spirituellen Ebene, die Unterstützung durch Lehrer und Verbündete der NAW sind die Basis aller schamanischen Arbeit.

Die Schamanin ist dabei ein Kanal für die Kraft der Existenz, vollkommen frei von eigenen Erwartungen und Vorstellungen, ohne jedoch die Bewusstheit sowie die Kontrolle über ihren Willen und ihre Funktionen abzugeben.

Was ist die Ursache des Leidens/der Krankheit aus schamanischer Sicht?
Aus schamanischer Sicht ist die Ursache allen Leidens, dass Körper, Seele und Geist nicht mehr in Harmonie verbunden sind. Die Aufgabe des Schamanen besteht darin, Hilfestellung zu leisten bei der Wiederherstellung dieser Harmonie.

Essenz-Schamanismus®
Essenz-Schamanismus®  wendet sich v.a. an die Menschen, die sich über die Grenzen des urtümlichen Schamanismus, der v.a. den Kontakt mit den spirits und deren Botschaften in den Mittelpunkt stellt, hinausbewegen wollen. Hier wird stattdessen der Raum der Großen Stille, der unsere Essenz darstellt, als Mittelpunkt wahrgenommen. Wir erkennen, dass alle Traditionen und Wege aus einer einzigen gemeinsamen Quelle oder einem Großen Geist stammen (dies kann man im christlichen Sinne mit Gott gleichsetzen).

Im Essenz-Schamanismus®  wird zwar auch die Ebene der spirits aufgesucht, aber wir sehen sie nicht als von uns getrennt an. Auch diese "Ebene" dient nur als Hilfsmittel, unser Seelenlicht zu finden, unsere Essenz, die immer heil und ganz ist.

Schamanismus und Christentum
Wie man diesen Ausführungen entnehmen kann, hat Schamanismus mehr als nur mit rauschmitteleinnehmenden Ureinwohnern zu tun, die hierüber ihren Kontakt mit der NAW finden oder irgendwelchen „satanischen" Riten. Zwar gibt es auch v. a. im südamerikanischen Raum Schamanen, die über die Einnahme von Ayahuasca in die schamanische Welt reisen, aber dies benutzen nur ein Teil der Schamanen. Gebräuchlicher ist der Einsatz von rhythmischen Klängen wie z.B. die Trommel, die als Reisepferd des Schamanen bezeichnet wird und die durch ihren rhythmischen Schlag unsere Hirnwellen dazu anregt, ihre Frequenz zu ändern und uns somit in eine bewusste Trance führen.
Durch diese Trance können wir unser Bewusstsein erweitern und die Bereiche der NAW wahrnehmen. Bereiche, die auch in unserem alltäglichen Leben da sind, deren Anwesenheit wir aber im Laufe der Evolution verlernt haben, zu bemerken. Früher gab es für die Menschen diese Trennung in NAW und AW nicht. Sie lebten in Harmonie mit der Natur und deren spirits, die allgegenwärtig waren. Erst durch den homo industrialis wurde eine Trennung vollzogen. Dies ist ein deutliches Widerspiegeln unserer Gesellschaft, in der sich viele von ihrem wahren Wesen abgespalten haben, von dem, was sie über diesen Körper hinaus auch noch sind.

„Gott schuf den Menschen nach seinem Ebenbilde", heißt es. Dies bezieht sich nicht nur auf den Körper, sondern auf das gesamte Wesen. Sollten wir dann nicht auch bestrebt sein, unser göttliches Wesen in Besitz zu nehmen, zu entdecken und zu erfahren?
Da die Bereiche der NAW nicht von uns getrennt sind, auch unsere Krafttiere und spirits der NAW nicht von uns getrennt sind, sondern Aspekte von uns zeigen und Potenziale in uns wecken können, können wir nach und nach zu dem werden, was man als Gottes Ebenbild bezeichnen kann. Wir erkennen das Göttliche in uns.

Ein Punkt, an dem sich der ein oder andere Christ stößt, ist die Bezeichnung „Unterwelt" für einen Bereich der NAW, den der Schamane bereist.
Die schamanische Welt kann man grob in die Unter-, Mittel- und Oberwelt unterteilen. Mit Unterwelt kommen schnell Assoziationen von Hölle, Teufel usw. Aber hiermit hat die schamanische Unterwelt gar nichts zu tun. Bezeichnet wird sie so, weil die Reise dorthin meist durch die Erde erfolgt und man das Gefühl hat „nach unten" zu reisen. Die Unterwelt an sich ist aber ein Ort voller Fülle, eigenen Landschaften, Tieren und spirits, an dem wir Unterstützung finden können für alle Themen, die mit unserer Kraft (hier finden wir auch unserer Krafttiere) und dem Hier und Jetzt zu tun haben. Die Oberwelt kann uns dafür dabei helfen, Richtungen in unserem Leben zu erkennen, übergeordnete Dinge. Diese Unterteilung in die unterschiedlichen Welten ist v. a. für Menschen, die gerade erst anfangen, schamanisch zu reisen, einfach eine gute Unterstützung, um auch unterscheiden zu lernen, wo man sich gerade befindet und zu sehen, was das mit einem selber zu tun hat und nicht einfach „davon zu floaten".

Und auch in der Bibel finden wir Hinweise, die aufzeigen, dass Schamanismus kein „Teufelswerk" ist: Über seine Verbindung zu den Essenern, einer Art spirituellen Geheimbund, verfügte Yeshua von Judäa (in unseren Breiten unter Jesus bekannt) über ein Geheimwissen, das ihn zum Heiler machte, der sein Wissen und seinen Glauben dem Wohlergehen aller Menschen dienlich machen wollte. Wie ein Schamane treibt Yeshua negative Geistwesen aus: er spricht mit den bösen Geistern und treibt sie in eine Schweineherde, die dann ertrinkt (Lukas 8,30). Ein Stummer ist geheilt, nachdem ein stummer Geist auf den Befehl Yeshuas hin ausfährt (Lukas 11, 14). Andere Heilungen geschehen, indem Yeshua die Hände auflegt (Lukas 13, 13), beim Kranken den Glauben an die eigene Kraft wiederherstellt (Lukas 8, 48), oder den Geist eines verstorbenen Kindes zurückholt (Lukas 8, 55). All diese Heilungen tragen Merkmale schamanischen Vorgehens.

Durch den schamanischen Weg lernen wir, die Natur und alle Wesen zu achten. Dies ist ein großer Punkt, den uns schon Yeshua näher brachte, genauso wie den Inhalt seiner Botschaft: „Liebe für alle Wesen und Integrität zum eigenen Weg". Gott hat alle Wesen (Menschen, Tiere, Pflanzen usw.) mit einer Seele ausgestattet. Und der Schamanismus gibt uns eine Möglichkeit, mit diesen Wesen in Kontakt zu treten, mit den Seelen zu kommunizieren, in Liebe und Respekt für einander, und die Größe und Barmherzigkeit des Lebens zu sehen.


Mitakuye Oyasin
(für alle meine Verwandten)
Nirdosha




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